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Beitrag vom 25.05.2012
Ladyhawke - Anxiety
Ulrike Wagener
Frei nach dem Motto "Back To The Roots" wendet sich die Neuseeländerin nach ihrem Synthesizer-dominierten Debutalbum wieder den rauen Gitarrenklängen zu, die sie schon als Jugendliche faszinierten.
Phillipa "Pip" Brown, alias Ladyhawke, in Anlehnung an die Rolle Michelle Pfeiffers im gleichnamigen Film, meldet sich nach vier Jahren mit einem neuen Studioalbum zurück. Im Jahre 2008 war unter viel Furore ihr Debutalbum "Ladyhawke" erschienen. Entstanden mit Produzent Pascal Gabriel in London, standen dort 80er Synthesizer Sounds nach Vorbild von ELO und Fleetwood Mac im Vordergrund. Sie reihte sich damit ein in eine Riege erfolgreicher Synthie-Sound-Künstlerinnen, wie Little Boots, La Roux und Lady Gaga.
Doch brachte dieser plötzliche Erfolg auch viel Druck und Stress mit sich. Das Album blieb durch die fünf Single-Auskopplungen lange im Gespräch und Pip selbst kehrte erst 2010 von ihrer Tour zurück. Nun arbeitete sie über achtzehn Monate an ihrem neuen Album, welches an entsprechenden Erwartungsdruck gekoppelt war. Der Titel "Anxiety" kommt somit nicht von ungefähr.
Obwohl sie auch in diesem Album viel mit Synthesizern gearbeitet hat, werden hier ihre musikalischen Wurzeln sichtbar: "Ich komme nun mal aus der Rockecke", so die Künstlerin. Mit elf Jahren saß Pip bereits hinter dem Schlagzeug. Sie war begeistert von Bands wie den "Smashing Pumpkins", "Nirvana","Radiohead", "Metallica" oder "Led Zeppelin". Später wurde sie Leadgitarristin ihrer ersten Band Two Lane Blacktop
Nach ihrem Umzug von einem neuseeländischen "Smalltownsville" ins australische Melbourne nahm sie mit ihrem Partner Nick Littlemore, später Teil der Band "Empire Of The Sun", unter dem Namen "Teenager" zahlreiche Songs auf. Nick ermutigte sie dazu, Aufnahmen ihrer Stimme zu veröffentlichen, statt weiterhin "nur" Gitarre zu spielen. Für ihr neues Album hat Ladyhawke beinahe alles selbst gemacht. Sie schrieb die Texte und übernahm neben dem Gesang auch Schlagzeug, Bass und Gitarre. Synthesizer und Keyboards spielte ihr Produzent, Pascal Gabriel.
Die oftmals rauen, schroffen Gitarrensounds vermögen nicht, über die persönlichen, sensiblen Texte hinweg zu täuschen.
"No sleep tonight we´re on the night train to anywhere but here
it takes us far into a fantasy where all the good things are"
Dorthin hat ihr neues Album Pip befördert. Denn sie ist wieder guter Dinge:
"Seit ich diese Platte aufgenommen habe, fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Als ob irgendwer mir diese Last von den Schultern genommen hätte. Ich habe ein Album gemacht, auf das ich wirklich stolz bin, deshalb kann ich es auch kaum abwarten, endlich wieder mit meiner Band aufzutreten, auf Tour zu gehen und einfach nur Spaß zu haben."
Im liebevoll gestalteten Booklet finden sich neben den "handgeschriebenen" Texten Zeichnungen der neuseeländischen Künstlerin Sarah Larnach. Sarah und Pip trafen sich im Jahr 2004 in Melbourne und sind seitdem enge Freundinnen, die sich gegenseitig in ihrer Arbeit unterstützen.
AVIVA-Tipp: Mit "Anxiety" ist Ladyhawke ein sehr rockiges Album gelungen, das ihre Persönlichkeit authentisch verkörpert. Dank ihrer Experimentierfreude und dem Willen, einen ganz eigenen Sound zu kreieren, haben wir ein Album vor uns, das ganz anders ist als ihr Debutalbum, dafür aber umso mehr Ladyhawke.
Ladyhawke
Anxiety
Universal Music (VÖ: 25.05.2012)
Ladyhawke im Netz:
www.ladyhawkemusic.com
www.myspace.com
universal-music.de
Ladyhawke und Sarah Larnach im Interview mit Rhiannon Harries:
www.independent.co.uk
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